Equal Pension Day

Die Resultate sind, auch was die Gleichstellung der Geschlechter betrifft, mehr als ernüchternd - oder mag jemand das Gegenteil behaupten?
(Pressedienst der SPÖ vom 9.12.1993)
Was die Durchsetzung der Forderung "Gleich viel Arbeit und gleicher Lohn" für Männer und Frauen bedeuten würde: Männer müssten dann durchschnittlich um 10 Prozent mehr arbeiten, würden aber ein Drittel weniger verdienen. Frauen würden rund 10 Prozent weniger arbeiten, dafür aber fast das Doppelte verdienen."
(Dreiländer-Konferenz der Frauenbeauftragten in Konstanz, 19. April 1997)
Als ArbeiterInnen, als Frauen, als MigrantInnen stellen wir die Verbindung zueinander her, solidarisieren uns anstatt uns spalten zu lassen und kämpfen gemeinsam gegen Ausbeutung und Unterdrückung, für die Freiheit von Frauen, für ein solidarisches Zusammenleben, unabhängig von Hautfarbe und StaatsbürgerInnenschaft, für soziale Gerechtigkeit!
Bertrand Russel
Es war nicht ganz unerwartet, als mich am 16. Juli 2008 der Anruf von Hans, Johannas Mann, erreichte: Johanna ist tot. Über ein Jahr schon hatte Hanni gegen den Krebs gekämpft, der sich in ihren Lungen fest gesetzt hatte. Sie, die der Schulmedizin sehr kritisch gegenüber gestanden war, hatte zuletzt doch alles versucht, vergeblich, leider.
Was fällt einem ein, wenn man an diese Frau denkt?
Kämpfen, nicht dem Mainstream nachrennen und keine Weichzeichnerei,streiten, alles hinterfragen, ....Die Gründerin von "Kurden in Not" und der Initiative Aspangbahnhof" bleibt vielen (auch unter ihren FreundInnen) im Gedächtnis als Unbequeme, Unangepasste ( Wie oft hat sie wohl beim ORF oder auch im Innenministerium angerufen?) - obwohl sie ein so großes Herz hatte, das vor allem für die Unterprivilegierten schlug.
Kennengelernt habe ich Hanni übrigens am 26. Oktober 1995 - am Tag der Militärparade bzw. der Demonstration dagegen- und etwa eine halbe Stunde nach unserem Kennen lernen befanden wir uns in einem Polizeikessel.
Es folgten viele, viele Donnerstagsdemos, Maiaufmärsche, Kundgebungen und Aktionen, aber auch gemeinsame Urlaube und Flohmärkte,Volksstimmenfeste, Abende in Beisln und anderswo - denen eins gemeinsam war: Hanni hat sich niemals ein Blatt vor den Mund genommen.
Sie war eine überzeugte Linke: -War sie Kommunistin? Anarchistin? Viel wichtiger:: Wenn jemandem Unrecht geschah, konnte er/sie sich sicher sein, ihre Unterstützung zu haben.
Viele, viele Geschichten wurden am Tag ihrer Verabschiedung von ihren FreundInnen erzählt, denn eines ist sicher: In unserer Erinnerung lebt Johanna weiter als das, was sie war: Eine Kämpferin gegen Ungerechtigkeit und Rassismus, eine großherzige Frau, eine gute Freundin und Genossin.
In ihrem jüngst erschienen "Weißbuch Frauen/Schwarzbuch Männer" schreiben Sibylle Hamann und Eva Linsinger: "Gleichberechtigung ist kein Luxus, sondern eine Sache der ökonomischen Vernunft. Eine neue gerechte Rollenverteilung tut allen gut: Frauen, Kindern, der Politik, der Wirtschaft - und den Männern." Ihr Plädoyer "für einen neuen Geschlechtervertrag" basiert auf den bekannten Daten und Fakten der strukturellen Diskriminierung, die einmal mehr im Buch zusammengefasst sind. Aber neoliberale Politik und schon gar nicht die ihr diktierende Macht der kapitalistischen Ökonomie hat was mit solcherart Vernunft am Hut. Auch patriarchale Machtverhältnisse sind alles andere als vernünftig. Und so vermisse ich die Bearbeitung der eigentlichen Frage:
Warum tritt Halbe/Halbe, die Quote in allen Bereichen seit Jahrzehnten auf der Stelle?
Und die Realität? Die beweist beinhart, dass es vor allem und zuerst einmal eine "Behinderung" ist, weiblich zu sein - zumindest was das Berufsleben und das Existieren in der freien Marktwirtschaft betrifft.
Frauen sind von Armut stärker bedroht als Männer, Frauen verdienen weniger als Männer, Frauen haben am Arbeitsmarkt einen schwierigeren Stand als Männer. Das zeigt der neue Bericht der EU-Kommission, der heute den EU-Sozialministern in Brüssel vorgelegt wird.
Unglaublich – und ungerecht?
Es geht noch besser: Was nicht erwähnt wird - die durchschnittliche Arbeiterin müsste für diesen Tagesverdienst noch mindestens 4 Monate länger malochen, kommt sie doch gerade einmal auf 67% des Lohnes ihres männlichen Kollegen. Mit Recht fragt frau sich, welche Arbeit denn ungefähr 500mal mehr wert sein soll als eine Andere?
„Omileicht“ können online Flüge gebucht werden. Moment mal? Omileicht? Soll das etwa der Superlativ von babyleicht sein ?